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Stress im Griff: Mythos oder Realität?

  • Autorenbild: Michaela Perteneder
    Michaela Perteneder
  • 10. Apr.
  • 6 Min. Lesezeit

Die verborgenen Gründe, warum Manager trotz aller Techniken scheitern



In der heutigen Arbeitswelt gibt es unzählige Techniken und Informationen zum Thema Stressmanagement. Laut Google Trends gehören Begriffe wie "Stressbewältigung", "Burnout-Prävention" und "Resilienz" zu den meistgesuchten Themen von Managern. Studien zeigen, dass etwa 83% der Arbeitnehmer täglich arbeitsbedingtem Stress ausgesetzt sind. Trotz dieser Fülle an Informationen haben viele Manager Schwierigkeiten, Stress effektiv zu bewältigen. Warum ist das so?


Warum funktioniert es oft nicht?

Trotz der Verfügbarkeit zahlreicher Techniken und Informationen gibt es mehrere Gründe, warum effektives Stressmanagement oft scheitert:

  1. Hohe Verantwortung und Erwartungen: Manager tragen eine große Verantwortung und stehen unter ständigem Druck, hohe Erwartungen zu erfüllen. Dies führt zu chronischem Stress. Laut der TK-Stressstudie 2021 sind Arbeit, Selbstansprüche und die Angst um Angehörige die Hauptbelastungen.

  2. Multitasking und Informationsüberflutung: Die Notwendigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen und eine Flut von Informationen zu verarbeiten, kann überwältigend sein. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass vier von fünf Beschäftigten in Deutschland signifikante Veränderungen an ihrem Arbeitsplatz durch neue Technologien erfahren haben, was zu digitalem Stress führt.

  3. Unsicherheit und Risikobereitschaft: Entscheidungen, die mit Unsicherheit und Risiken verbunden sind, verursachen erheblichen Stress. Die Angst vor Fehlern oder negativen Konsequenzen spielt dabei eine große Rolle.

  4. Mangelnde Selbstfürsorge: Viele Manager vernachlässigen ihre eigene Gesundheit und Wohlbefinden, was die Fähigkeit zur Stressbewältigung beeinträchtigt. Laut der TK-Stressstudie leiden 80% der häufig Gestressten unter Erschöpfung, 52% unter Schlafstörungen und 40% unter Kopfschmerzen und Migräne.

  5. Unternehmenskultur und Unterstützung: Eine Unternehmenskultur, die hohe Leistung fordert, aber wenig Unterstützung bietet, verstärkt den Stress. Fehlende soziale Unterstützung und Isolation sind ebenfalls bedeutende Stressfaktoren.


Was bedeutet effektives Stressmanagement?

Effektives Stressmanagement geht über die grundlegenden Ansätze des normalen Stressmanagements hinaus und zielt darauf ab, nicht nur kurzfristige Stressreaktionen zu bewältigen, sondern auch langfristige Strategien zur Stressprävention zu entwickeln. Es umfasst die Fähigkeit, Stressoren präzise zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um deren Auswirkungen zu minimieren. Hierbei spielen sowohl kurzfristige Techniken zur Stressreduktion als auch langfristige Strategien zur Stressprävention eine entscheidende Rolle.


Unterschied zwischen herkömmlichen und effektivem Stressmanagement

Traditionelles Stressmanagement konzentriert sich oft auf allgemeine Techniken zur Stressbewältigung, wie z.B. Entspannungsübungen oder Zeitmanagement. Effektives Stressmanagement hingegen geht einen Schritt weiter und integriert diese Techniken in einen umfassenden Ansatz, der sowohl präventive als auch akute Maßnahmen umfasst. Es zielt darauf ab, die individuellen Stressoren zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die langfristig wirken und nachhaltige Veränderungen im Umgang mit Stress ermöglichen.

Effektiv bedeutet in diesem Kontext, dass die Maßnahmen nicht nur kurzfristig Linderung verschaffen, sondern langfristig die Fähigkeit zur Stressbewältigung stärken. Effektive Maßnahmen sind gezielt und individuell angepasst, um die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen des Einzelnen zu adressieren. Sie beinhalten sowohl präventive Strategien, die helfen, Stress von vornherein zu vermeiden, als auch akute Techniken, die in stressigen Situationen sofortige Erleichterung bieten.


Geeignete Maßnahmen im Stressmanagement

Geeignete Maßnahmen im effektiven Stressmanagement sind vielfältig und umfassen sowohl kurzfristige als auch langfristige Techniken:

  1. Kurzfristige Techniken zur Stressreduktion:

    • Atemübungen: Tiefes und bewusstes Atmen kann helfen, den Körper zu entspannen und den Geist zu beruhigen.

    • Meditation und Achtsamkeit: Diese Techniken fördern die Konzentration auf den gegenwärtigen Moment und helfen, stressige Gedanken loszulassen.

    • Progressive Muskelentspannung: Durch gezieltes Anspannen und Entspannen der Muskeln kann körperliche Anspannung reduziert werden.

    • Körperliche Aktivität: Sport und Bewegung helfen, Stresshormone abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

  2. Langfristige Strategien zur Stressprävention:

    • Zeitmanagement: Effektives Zeitmanagement hilft, Überforderung zu vermeiden und Prioritäten zu setzen.

    • Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung sind entscheidend für die langfristige Stressbewältigung.

    • Soziale Unterstützung: Der Aufbau und die Pflege von sozialen Netzwerken bieten emotionale Unterstützung und helfen, Stress zu reduzieren.

    • Resilienztraining: Resilienz ist die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen und gestärkt daraus hervorzugehen. Durch gezielte Trainings können diese Fähigkeiten verbessert werden.


Ziel des effektiven Stressmanagements

Das Hauptziel des effektiven Stressmanagements ist es, ein Gleichgewicht zwischen beruflichen Anforderungen und persönlichem Wohlbefinden zu finden. Dies bedeutet, dass Manager lernen, ihre Stressoren zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um deren Auswirkungen zu minimieren. Durch die Kombination von kurzfristigen Techniken zur Stressreduktion und langfristigen Strategien zur Stressprävention können sie ihre Fähigkeit zur Stressbewältigung nachhaltig verbessern und ein gesundes, ausgeglichenes Leben führen.


Was kann man anders tun?

Um Stress effektiv zu managen, sind tiefgreifende Veränderungen notwendig:

  • Förderung der Resilienz: Resilienz ist die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen und gestärkt daraus hervorzugehen. Durch gezielte Resilienz-Trainings können Manager lernen, besser mit Stress umzugehen. Studien zeigen, dass Resilienz-Trainings die Fähigkeit zur Stressbewältigung signifikant verbessern können.

  • Burnout-Prävention: Es ist wichtig, die ersten Anzeichen von Burnout zu erkennen und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören regelmäßige Pausen, ausreichend Schlaf und eine gesunde Work-Life-Balance. Laut Burnout-Statistiken in Deutschland 2025 stieg die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen um 56% von 2010 bis 2020.

  • Digitale Resilienz: In der heutigen digitalen Welt ist es entscheidend, digitale Resilienz zu entwickeln. Dies bedeutet, sich an technologische Veränderungen anzupassen und digitale Tools effektiv zu nutzen, ohne sich von ihnen überwältigen zu lassen. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung identifizierte zwölf Belastungsfaktoren, die bei der Arbeit mit digitalen Medien und Technologien eine Rolle spielen. Diese Faktoren sind:

    • Leistungsüberwachung: Ständige Überwachung der Arbeitsleistung durch digitale Tools.

    • Verletzungen der Privatsphäre: Eingriffe in die persönliche Privatsphäre durch digitale Technologien.

    • Unzuverlässigkeit der Technologie: Häufige technische Probleme und Ausfälle.

    • Omnipräsenz: Die ständige Erreichbarkeit und Verfügbarkeit.

    • Informationsüberflutung: Übermäßige Menge an Informationen, die verarbeitet werden müssen.

    • Komplexität: Schwierigkeit, komplexe digitale Systeme zu verstehen und zu bedienen.

    • Unklarheit der eigenen Rolle: Unsicherheit über die eigenen Aufgaben und Verantwortlichkeiten.

    • Mangelnde Erfolgserlebnisse: Fehlende Anerkennung und Erfolgserlebnisse bei der Arbeit mit digitalen Tools.

    • Unterbrechungen: Häufige Unterbrechungen durch digitale Benachrichtigungen und Kommunikationsmittel.

    • Nicht-Verfügbarkeit von Technologie: Fehlende oder unzureichende technische Ausstattung.

    • Verunsicherung: Unsicherheit im Umgang mit neuen Technologien.

    • Digitale Erschöpfung: Erschöpfung durch die ständige Nutzung digitaler Medien.

Diese Faktoren können erheblichen Stress verursachen und die Arbeitszufriedenheit sowie die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.


Effektives Stressmanagement erfordert mehr als nur das Wissen um Techniken und Strategien. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der eine tiefgreifende Veränderung der persönlichen Gewohnheiten und der Arbeitsumgebung umfasst. Im Gegensatz zu normalem Stressmanagement, das oft auf einzelne Übungen oder Techniken fokussiert ist, geht effektives Stressmanagement einen Schritt weiter und integriert diese Maßnahmen in einen umfassenden Plan, ähnlich wie ein Projekt gemanagt wird.

Ein ganzheitlicher Ansatz bedeutet, dass Manager nicht nur kurzfristige Techniken zur Stressreduktion anwenden, sondern auch langfristige Strategien zur Stressprävention entwickeln. Dies erfordert eine kontinuierliche Anpassung und Verbesserung der eigenen Methoden und Gewohnheiten. Es geht darum, Stress nicht nur zu bewältigen, sondern ihn proaktiv zu verhindern und die eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken.


Veränderung der persönlichen Gewohnheiten

Effektives Stressmanagement beginnt mit der Veränderung der persönlichen Gewohnheiten. Dies umfasst:

  • Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf sind entscheidend für die langfristige Stressbewältigung.

  • Zeitmanagement: Effektives Zeitmanagement hilft, Überforderung zu vermeiden und Prioritäten zu setzen. Dies reduziert den täglichen Stress und schafft Raum für Erholung.

  • Selbstfürsorge: Regelmäßige Pausen und Aktivitäten, die Freude bereiten, sind wichtig, um die eigene Energie und Motivation aufrechtzuerhalten.


Neben der Veränderung der persönlichen Gewohnheiten ist auch die Anpassung der Arbeitsumgebung entscheidend. Dies umfasst:

  • Unterstützende Unternehmenskultur: Eine Kultur, die hohe Leistung fordert, aber auch Unterstützung bietet, kann den Stress erheblich reduzieren. Dies beinhaltet offene Kommunikation, Anerkennung und Wertschätzung.

  • Digitale Resilienz: In der heutigen digitalen Welt ist es wichtig, sich an technologische Veränderungen anzupassen und digitale Tools effektiv zu nutzen, ohne sich von ihnen überwältigen zu lassen. Dies erfordert kontinuierliches Lernen und Anpassung.


Effektives Stressmanagement integriert auch Resilienz und Burnout-Prävention. Resilienz ist die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen und gestärkt daraus hervorzugehen. Durch gezielte Resilienz-Trainings können Manager lernen, besser mit Stress umzugehen und ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Burnout-Prävention umfasst die Erkennung der ersten Anzeichen von Burnout und die Implementierung von Maßnahmen zur Vorbeugung, wie regelmäßige Pausen, ausreichend Schlaf und eine gesunde Work-Life-Balance.


Schlussfolgerung

Effektives Stressmanagement ist ein kontinuierlicher Prozess, der Zeit und Engagement erfordert. Es geht darum, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der sowohl kurzfristige Techniken zur Stressreduktion als auch langfristige Strategien zur Stressprävention umfasst. Beginnen Sie noch heute damit, Stress ganzheitlich zu adressieren und aktiv zu managen. Nutzen Sie die verfügbaren Ressourcen und scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn nötig. Sie halten Ihr eigenes Stresslevel in Händen, denn

"Stress ist nicht das, was uns passiert. Es ist unsere Reaktion darauf." – Hans Selye

Michaela Perteneder, MBA

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