Unter dem Schutzschirm der Resilienz: 7 Säulen unerschütterlicher Leichtigkeit
- Michaela Perteneder
- 4. Apr.
- 6 Min. Lesezeit
Akzeptanz, Optimismus, Lösungsorientierung, Selbstwirksamkeit, Verantwortung übernehmen, Netzwerkorientierung, Zukunftsplanung

Resilienz ist mehr als nur die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen. Es ist die Kunst, inmitten von Herausforderungen zu wachsen und gestärkt daraus hervorzugehen.
Für Frauen im Management, die täglich mit hohen Erwartungen, komplexen Entscheidungen und oft auch mit dem Spagat zwischen Beruf und Privatleben konfrontiert sind, ist Resilienz eine unverzichtbare Fähigkeit. Sie ermöglicht es, nicht nur zu überleben, sondern zu florieren – selbst in den stürmischsten Zeiten.
Das Konzept der sieben Säulen der Resilienz wurde von der Diplompsychologin Ursula Nuber entwickelt und erstmals in der Zeitschrift „Psychologie Heute“ veröffentlicht. Es basiert auf der Idee, dass Resilienz durch eine Kombination von Grundhaltungen und Handlungsaspekten gestärkt werden kann. Diese Säulen bieten eine übersichtliche und praxisnahe Struktur, um die innere Widerstandskraft gegen Stress und Krisen zu fördern.
Warum alle sieben Säulen der Resilienz wichtig sind !
(1) Akzeptanz, (2) Optimismus, (3) Lösungsorientierung, (4) Selbstwirksamkeit, (5) Verantwortung übernehmen, (6) Netzwerkorientierung, (7) Zukunftsplanung
Die 7 Säulen sind keine ultimative Wahrheit, sondern eine hilfreiche Vereinfachung, um das komplexe Thema der Resilienz verständlich und handhabbar zu machen.
Es ist entscheidend, alle sieben Säulen der Resilienz in Betracht zu ziehen und nicht nur eine zu stärken. Jede Säule repräsentiert einen einzigartigen Aspekt der inneren Widerstandskraft, und erst das Zusammenspiel aller Säulen ermöglicht eine umfassende und nachhaltige Resilienz.
Hier sind einige Gründe, warum es wichtig ist, alle sieben Säulen zu berücksichtigen:
Ganzheitlicher Ansatz: Resilienz ist ein komplexes und vielschichtiges Konzept. Ein ganzheitlicher Ansatz, der alle sieben Säulen umfasst, stellt sicher, dass alle Aspekte der inneren Widerstandskraft gestärkt werden. Dies verhindert, dass Schwachstellen entstehen, die durch das Vernachlässigen einzelner Säulen entstehen könnten.
Synergieeffekte: Die Säulen der Resilienz wirken synergistisch. Optimismus kann beispielsweise durch Akzeptanz gestärkt werden, und Selbstwirksamkeit kann durch lösungsorientiertes Denken gefördert werden. Indem alle Säulen integriert werden, entstehen positive Wechselwirkungen, die die Gesamt-Resilienz erhöhen.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Herausforderungen im Berufsleben sind vielfältig und können unterschiedliche Fähigkeiten erfordern. Eine Führungskraft, die alle sieben Säulen der Resilienz entwickelt hat, ist besser in der Lage, flexibel und anpassungsfähig auf verschiedene Situationen zu reagieren.
Langfristige Nachhaltigkeit: Die Stärkung nur einer Säule kann kurzfristige Vorteile bringen, aber für eine langfristige und nachhaltige Resilienz ist es notwendig, alle Säulen zu berücksichtigen. Dies stellt sicher, dass die innere Widerstandskraft auch bei wiederholten und unterschiedlichen Herausforderungen erhalten bleibt.
Stellen Sie sich Resilienz als einen robusten Regenschirm vor, der Sie vor den Unwägbarkeiten der VUKA-Welt (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität) schützt. Egal, was auf uns niederprasselt – sei es beruflicher Stress, persönliche Herausforderungen oder unerwartete Krisen – dieser Schutzschirm hält uns trocken und sicher. Doch ein Regenschirm besteht nicht nur aus einer einzelnen Speiche. Es sind die vielen Speichen, die das Dach des Schirms tragen und ihm Stabilität verleihen. Die sieben Säulen der Resilienz sind wie diese Speichen. Jede einzelne trägt dazu bei, den Schirm stark und funktional zu machen. Wenn eine Speiche fehlt, wird der Schirm instabil und bietet weniger Schutz. Daher ist es wichtig, alle sieben Säulen zu stärken, um einen umfassenden und nachhaltigen Schutz zu gewährleisten.
Hier sind die sieben Säulen der Resilienz, erläutert mit Beispielen aus dem Alltag einer Führungskraft und einfachen Handlungen zur Umsetzung.
1. Akzeptanz
Akzeptanz bedeutet, die Realität anzunehmen, wie sie ist, und sich nicht gegen unveränderliche Umstände zu wehren. Dies hilft, Stress zu reduzieren und sich auf lösbare Aspekte zu konzentrieren.
Eine Führungskraft erhält unerwartet negative Rückmeldungen zu einem Projekt. Anstatt sich zu ärgern, akzeptiert sie die Situation und sucht nach konstruktiven Lösungen. Einfache Handlung: Täglich eine Minute innehalten und bewusst akzeptieren, was man nicht ändern kann.
2. Optimismus
Optimismus ist die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen positive Aspekte zu sehen und an eine bessere Zukunft zu glauben. Dies stärkt die psychische Widerstandskraft und fördert die Motivation.
Trotz eines schwierigen Geschäftsjahres bleibt die Führungskraft optimistisch und motiviert ihr Team, weiterhin ihr Bestes zu geben.
Einfache Handlung: Jeden Tag drei positive Dinge aufschreiben, die passiert sind.
3. Lösungsorientierung
Lösungsorientierung bedeutet, sich auf die Suche nach Lösungen zu konzentrieren, anstatt sich auf Probleme zu fixieren. Dies fördert kreatives Denken und Problemlösungsfähigkeiten.
Bei einem unerwarteten Problem im Projektmanagement sucht die Führungskraft aktiv nach Lösungen, anstatt sich auf das Problem zu fokussieren.
Einfache Handlung: Bei jedem Problem mindestens drei mögliche Lösungen notieren.
4. Selbstwirksamkeit
Selbstwirksamkeit ist das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Dies stärkt das Selbstbewusstsein und die Handlungsfähigkeit.
Eine Führungskraft glaubt an ihre Fähigkeiten, ein schwieriges Projekt erfolgreich abzuschließen, und ermutigt ihr Team, dasselbe zu tun.
Einfache Handlung: Sich regelmäßig an vergangene Erfolge erinnern und diese feiern.
5. Verantwortung übernehmen
Verantwortung übernehmen bedeutet, für die eigenen Handlungen und Entscheidungen einzustehen. Dies fördert die Selbstkontrolle und das Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben.
Eine Führungskraft übernimmt die Verantwortung für Fehler im Team und arbeitet daran, diese zu korrigieren.
Einfache Handlung: Jeden Tag eine kleine Aufgabe bewusst übernehmen und erfolgreich abschließen.
6. Netzwerkorientierung
Netzwerkorientierung bedeutet, aktiv soziale Beziehungen zu pflegen und Unterstützung zu suchen. Dies stärkt das soziale Netz und bietet emotionale und praktische Hilfe in schwierigen Zeiten.
Eine Führungskraft pflegt aktiv ihr berufliches Netzwerk und sucht Unterstützung bei Kollegen und Mentoren.
Einfache Handlung: Jede Woche mindestens eine neue berufliche Verbindung knüpfen oder eine bestehende pflegen.
7. Zukunftsplanung
Zukunftsplanung bedeutet, klare Ziele zu setzen und langfristig zu denken. Dies hilft, sich auf positive Entwicklungen zu konzentrieren und motiviert, auch in schwierigen Zeiten weiterzumachen.
Trotz aktueller Herausforderungen plant die Führungskraft langfristig und setzt sich klare Ziele für die Zukunft.
Einfache Handlung: Jeden Monat konkrete Ziele für die nächsten Wochen festlegen und verfolgen.
Diese sieben Säulen der Resilienz helfen dabei, innere Stärke zu entwickeln und Herausforderungen im Berufsalltag erfolgreich zu meistern. Indem Sie diese Kompetenzen in Ihren Alltag integrieren, wie beispielsweise mit den Tipps der einfachen Handlung, können Sie Ihre Widerstandskraft stärken und als Führungskraft wachsen.
Handlungsleitfaden zur Umsetzung der 7 Säulen der Resilienz
Die Umsetzung aller sieben Säulen auf einmal kann überwältigend sein. Daher ist es sinnvoll, schrittweise vorzugehen und sich auf eine Säule nach der anderen zu konzentrieren. Hier ist ein Strategieplan, der Ihnen hilft, die Resilienz systematisch zu stärken:
Der Fahrplan zur Resilienz:
Monat 1: Akzeptanz
Beginnen Sie mit täglichen Übungen zur Akzeptanz. Nehmen Sie sich jeden Tag eine Minute Zeit, um bewusst zu akzeptieren, was Sie nicht ändern können.
Monat 2: Optimismus
Führen Sie ein Tagebuch, in dem Sie jeden Tag drei positive Dinge notieren. Dies hilft, eine optimistische Grundhaltung zu entwickeln.
Monat 3: Lösungsorientierung
Üben Sie, bei jedem Problem mindestens drei mögliche Lösungen zu notieren. Dies fördert kreatives Denken und Problemlösungsfähigkeiten.
Monat 4: Selbstwirksamkeit
Erinnern Sie sich regelmäßig an vergangene Erfolge und feiern Sie diese. Dies stärkt Ihr Selbstbewusstsein und Ihre Handlungsfähigkeit.
Monat 5: Verantwortung übernehmen
Übernehmen Sie bewusst kleine Aufgaben und schließen Sie diese erfolgreich ab. Dies fördert die Selbstkontrolle und das Gefühl der Kontrolle über Ihr Leben.
Monat 6: Netzwerkorientierung
Knüpfen Sie jede Woche mindestens eine neue berufliche Verbindung oder pflegen Sie eine bestehende. Dies stärkt Ihr soziales Netz und bietet Unterstützung in schwierigen Zeiten.
Monat 7: Zukunftsplanung
Setzen Sie sich klare Ziele für die nächsten Wochen und verfolgen Sie diese. Dies hilft, sich auf positive Entwicklungen zu konzentrieren und motiviert, auch in schwierigen Zeiten weiterzumachen.
Indem Sie sich jeden Monat auf eine Säule konzentrieren, können Sie Ihre Resilienz systematisch und nachhaltig stärken. Dieser schrittweise Ansatz macht die Umsetzung überschaubar und fördert langfristige Veränderungen.
Als ich begann im Rahmen meines Studiums der Angewandten Psychologie diesen Fahrplan umzusetzen, startete ich mit der Säule der Akzeptanz. Jeden Morgen nahm ich mir eine Minute Zeit, um bewusst zu akzeptieren, was ich nicht ändern konnte. Dies half mir, gelassener und fokussierter in den Tag zu starten. Im zweiten Monat führte ich ein Tagebuch, in dem ich täglich drei positive Dinge notierte. Diese einfache Übung veränderte meine Sichtweise und half mir, optimistischer zu werden. Schritt für Schritt integrierte ich jede Säule in meinen Alltag und bemerkte, wie meine Resilienz wuchs und ich besser mit den Herausforderungen des Managements umgehen konnte.
Fazit
Die sieben Säulen der Resilienz bieten eine wertvolle Struktur, um innere Stärke und Widerstandskraft zu entwickeln. Durch einen schrittweisen Ansatz können Sie diese Kompetenzen nachhaltig in Ihren Alltag integrieren. Beginnen Sie mit einer Säule und arbeiten Sie sich Monat für Monat weiter vor. So können Sie Ihre Resilienz systematisch stärken und nicht nur als Führungskraft wachsen.
"Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, sind winzige Angelegenheiten im Vergleich zu dem, was in uns liegt." – Ralph Waldo Emerson
Ihre innere Stärke und Resilienz sind die wichtigsten Ressourcen, die Sie haben !
Michaela Perteneder, MBA
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